Über die Orgel

Die Orgel in Chelmsko Slaskie (Schömberg) hat 1731 Pfeifen. Jede Pfeife ertönt nach dem Druck einer Taste. Beim Spiel mit den Händen werden Tasten benutzt; die zwei Tastaturen bilden sogenannte Manuale (Hauptwerk und Oberwerk) mit jeweils 54 Tasten. Die dritte Tastatur, die sich unter den Füßen befindet, wird mit den Füßen bedient, das sogenannte Pedal. Es hat 27 Tasten. Jedes Manual hat mehrere Register, sogenannte Stimmen, die aus vielen Pfeifen aufgebaut sind. Die kleinsten haben die Größe eines Bleistiftes. Auf der dritten Tastatur (für die Füße) befinden sich die größten Pfeifen, die bis zu mehreren Metern lang sind.

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Die Orgel von außen

Die Orgel von außen

Die Orgel von innen

Die Orgel von innen


DIE ALTE ORGEL IN CHEŁMSKO ŚLĄSKIE {SCHÖMBERG)

Die Orgel in Chełmsko Śląskie (Schömberg) wurde von der Firma Schlag und Söhne erbaut. An der Stelle des Vorgängerinstruments von 1770 von der Firma Meinerts, das 1876 von der Firma Schlag und Söhne umgebaut und erweitert wurde, baute die bekannte Orgelbauwerkstatt aus Schweidnitz (Świdnica) ein neues pneumatisches Instrument mit zwei Manualen und 27 Registern. Das Instrument, das vom Abt aus Grüssau (Krzeszów) Dominik Geyer gestiftet und von Balthasar Rösner und Siegmund Kretschmer gebaut wurde, begeistert mit seinem Aussehen. Das Instrument passt besonders gut zur Akustik der Kirche, was zurzeit sehr selten ist. Die Orgel wurde niemals umgebaut und ihr historischer Klang gehört trotz des schlechten technischen Zustands zu den einzigartigsten in ganz Niederschlesien. Sie besaß damals eine moderne pneumatische Traktur, die die Möglichkeiten der Spielenden deutlich verbessert, weil dabei das Wechseln der Intensität des Klangs der Pfeifen möglich ist. Die meisten Orgeln aus dieser Zeit wurden während der deutschen „Orgelbewegung” (Reformbewegung zur Erneuerung der Orgelbaukunst) von 1930 zerstört, da sie als wertlos und unpassend zu den neuen Versionen eingestuft wurden. Aufgrund der Reformbewegung wurden die meisten Orgeln in den polnischen Städten zerstört. Die aus kleinen Orten wurden dagegen teilweise erhalten. Das Wechseln bestimmter Stimmen kann man mit der Neulackierung von Gemälden vergleichen. Man kann es danach nicht zum ursprunglichen Zustand zurückbringen. Während der Reform „Orgelbewegung” wurden fast alle romantischen Orgeln in Deutschland zerstört. Die Orgel aus Chełmsko Śląskie (Schömberg) kann daher eine große Hilfe sein, um die deutsche romantische Orgelliteratur zu studieren. Der Klang der Orgel kann mit dem von gegenwärtigen Instrumenten verglichen werden. Die Orgel besteht aus 27 Stimmen (Registern) und dabei aus zwei manuellen Tastaturen und einem Fußpedal Der Wert des Instruments spiegelt sich in einer abgestimmten Konzeption des Klangs wider, der aus verschiedenen Stimmen vieler verschieden großer Pfeifen besteht. Durch viele Formen und Größen der Pfeifen bekommt man eine Reihe unterschiedlichster Stimmen, von sehr hohen bis sehr tiefen, von engen bis breiten (beispielweise ganz enge Klänge wie Violonbass 16`, Violoncello 8`, Gamba 8`, Salicional 8`, Aeolina 8` und Vox coelestis 8`). Die Orgel besitzt auch andere Stimmen wie z.B. Posaune 16` und Trompete 8`, wodurch sie dem Spielenden die Möglichkeit gibt, einen richtig prächtigen Klang zu erzeugen. Es ist erwähnenswert, dass die Orgel in Chełmsko Śląskie (Schömberg) in beiden Manualen mit zwei Stimmen (Registern) in sechzehn Stufen ausgestattet ist. Dank dieser Ausstattung ist es möglich, viele Ausdrucksformen (Affekte) zu erzielen. Die restaurierte Orgel wird für reichlich Besucher aus ganz Europa sorgen.

Bearbeitet von Filip Presseisen

Disposition der Orgel
Schlag und Söhne 1990

Hauptwerk (C-f3)

Bourdon 16′
Principal 8′
Hohlflöte 8′
Gamba 8′
Flöte 4′
Octave 4′
Cornett 3 fach
Rauschquinte 2 2/3′ und 2′
Mixtur 5 fach
Trompete 8′

Oberwerk (C-f3)

Lieblich Gedackt 16′
Geigenprinzipal 8′
Portunalflöte 8′
Salicional 8′
Gemshorn 8′
Aeoline 8′
Vox coelestis 8′
Flaut travers 4′
Octave 4′
Progresio harmon. 2-3 fach

Manualkoppel

I/ Pedal
II/Pedal

Kalkantenruf

Auslöser
Mezzoforte
Tutti

Pedal (C-d1)

Principalbaß 16′
Violonbaß 16′
Subbaß 16′
Octavbaß 8′
Violoncello 8′
Baßflöte 8′
Posaune 16′


Viele Spezialisten schätzen den Zustand der Orgel als kritisch ein.
Viele Schäden wurden durch Insekten, Vögel und Menschen verursacht.